Buchfarter Felsenburg

„Kennst du die Burg, gegraben in bergigen Fels.
Der aus dem Tal hochragend zum Himmel emporstrebt?
Wellen der Ilm umspülen den Fuß ihr - die Zinne.
Wählet zur Weide für seine Schafe der Hirt.“

Johann Wolfgang von Goethe

 
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Die am Muschelkalk-Steilhang der Ilm gelegene Buchfarter Felsenburg ist die einzige Anlage dieses Typs im mitteldeutschen Raum und damit von besonderem kulturhistorischem Wert. Die Anlage mit einer Länge von ca. 110 m bestand einst aus ca. 20 Kammern, die in die steile Felswand gehauenen waren. Heute existieren noch die Spuren von 12 Kammern unterschiedlicher Größe.

Eine Besiedelung erfolgte vermutlich bereits in der Jungsteinzeit (4500 – 2000 v.u.Z.). Das belegen zahlreiche Funde von Steinwerkzeugen, die von der darüber liegenden Hochfläche stammen. Ob ein Teil der Kammern bereits in dieser Zeit angelegt oder natürlichen Ursprungs sind, ist nicht nachzuweisen. Ein massiver Ausbau zur Felsenburg mit der Anlage weiterer Kammern und Errichtung von Wandvorlagen aus in Mörtel gesetzten Hausteinen aus Muschelkalk ist erst ab dem 11./12.Jh. unter der Lehenshoheit durch das Orlamünder Grafenhaus mit Otto I. von Orlamünde, Markgraf von Meißen, anzunehmen. Archäologische Funde aus dem Burgbereich sind dieser Zeit zuzuordnen. 1348 ist als Bewohner ein Lutolf von Heitingesburg (Hetschburg) als orlamündischer Vasall genannt. 1395 erfolgt die letztmalige Erwähnung als Burg. Eine kriegerische Bedeutung hatte die Felsenburg im späten Mittelalter nicht. Ab dem 15. Jh. verfiel sie systematisch. Die Witterung hatte dem Bauwerk stark zugesetzt.

Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang heute gesperrt, und nur aus der Ferne lässt sich die beeindruckende Größe der Felsenburg erkennen. 2009 erfolgten auf Initiative eines Fördervereins umfangreiche Maßnahmen zu ihrer Sicherung.

Text: Hella Tänzer

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